Jeder, der Sachtexte oder journalistische Texte schreibt, sollte versuchen, so objektiv wie möglich zu schreiben – Wertungen ausgeschlossen! Die sind leicht durchschaubar, und machen Ihre Texte unglaubwürdig.
Schreibschule
Ich werde immer wieder gefragt: Wie können sachliche Texte magisch sein. Magisch ist doch nur, wo Feuer drin ist. Also, wenn ich Feuer und Flamme bin, und das in die Texte lege. Das täuscht. Ein sachlicher Text kann durchaus gut geschrieben sein und begeistern. Und eine klare Linie in den Texten tut das auch.
Schauen wir uns Wertungen genauer an. Theoretisch wird jeder zugeben: Wertungen haben in Sachtexten nichts verloren. Und dazu gehören sicher auch die journalistischen Texte. Wenn Sie werten wollen, schreiben Sie einen Kommentar; und machen Sie das kenntlich.
Aber der Teufel sitzt in den Details der Praxis. Wie schnell sind uns Adjektive in den Text geschlupft – aber Adjektive sind Eigenschaftswörter. Und wir sind es, die Menschen, Dingen oder Zusammenhängen mit Eigenschaften versehen. Das sind pure Wertungen: Ein schönes Konzert, ein begnadeter Erzähler, ein leidenschaftlicher Politiker. Also: raus mit den Adjektiven!
Werten Sie nicht
Nicht nur Adjektive werten – auch sonstige Formulierungen. Bringen Sie keine „unbeabsichtigten“ Wertungen: „Der Druckindustrie droht ein Streik“. Wenn etwas droht, ist das schon eine Wertung – die Gewerkschaft würde das anders sehen. Oder haben Sie schon einmal bemerkt, wie breit die Spanne zwischen Freiheitskämpfer und Terroristen ist? Und wie grundlegend sich eine solche Einschätzung ändern kann – je nachdem, ob die Revolution erfolgreich war oder nicht. So werden aus Terroristen ganz schnell Freiheitskämpfer, wenn die ehemaligen bösen Buben an der Macht sind und das alte Regime weggeputzt ist.
Mehr Informationen über ein erfolgreiches Schreiben von Pressemitteilungen:
Klaus Krüger, Das Geheimnis erfolgreicher Pressearbeit, Kindle Edition, ASIN: B005E0C6U8, ISBN: 978-3-8442-0678-4