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Wie man einen Mops macht

Nun ja, der Titel dieses Beitrags führt Sie ein wenig aufs Glatteis – nicht ein Mops wird gemacht, sondern das Mops-Buch. Allerdings kam es mir so vor, als würde ich einen Mops machen – so quirlig war das, was Mops Henry in dem Buch veranstaltete.

Die Wochenschau hat ihre stillen Fans. Still deshalb, weil die meisten zufriedenen Leserinnen und Leser sich selten bedanken. Nach dem badischen Motto: „Nit gebruddelt isch gelobt genug (nicht gemeckert ist …). Ich hoffe, der Neo-Badener in mir hat die heimische Idiomatik getroffen. Mit Muttersprache hab ich es nicht so, dazu bin ich in meinem Leben zu viel in der Weltgeschichte herumgeturnt. Auch 22 Jahre Baden haben daran nichts geändert.

Darüber hinaus lautet meine Devise: Lieber ein gradgewachsenes Hochdeutsch als ein krummer Slang.

Buch über die Kolumnen

Zurück zu den Lesern. Manchmal loben sie doch, und als es immer mehr wurden, entschloss ich mich, nach langem Zögern, ein Buch über die Kolumnen zu schreiben. Damals schrieb ich im Vorwort meines ersten Glossenbuchs, das nie erschien:

„Ich antwortete auf alle Fragen meiner Leserinnen und Leser, ob ich nicht mal ein Buch meiner Kolumnen machen will, mit “Nein”. Doch irgendwann blätterte ich in den alten Schnurren und sagte mir “Naja”. Schaden kann’s ja nicht. Höchstens den Leserinnen und Lesern.“

Jedes Leben ist magisch

Ich merkte aber bald: So nackt aneinander gestellt, verpufft die Wirkung der Glossen ziemlich; wenn sie sich nicht gar behindern. Also entschloss ich mich zu drei Dingen: Ein bisschen an den original Glossen zu feilen und offensichtlichen Schwachsinn zu tilgen. Zweitens einen Abriss meines gesamten humoristischen Schaffens zu geben – über rund 33 Jahre. Und drittens verbindende Texte zu schreiben. Ich hatte übrigens in den alten Glossen die vor-reformatorische Rechtschreibung gelassen.

Ich schloss: „Ich hoffe, ich gleite nicht zu sehr in Biografisches ab. Und: Sie haben Spaß an meinem Büchlein. Empfehlen Sie es weiter. Geld kann ich immer brauchen.“

Soweit zum ersten Vorwort.

Ich bilde mir zwar nicht ein, dass mein Büchlein sonderlich erfolgreich sein würde – dazu habe ich in diesem Segment unseres Lebens zu viel erlebt; mit eigenen Büchern und mit denen meiner Zeitgenossen. Die misten laufen einfach nicht. Mieses Karma. Andererseits macht es Spaß, ein Buch zu schreiben; und mit den Möglichkeiten des Self Publishing kostet dich ein Buch erst dann etwas, wenn du es selbst bestellst. Und da kannst du dich ja beherrschen.

Mit Randnotiz

Der erste Versuch gab einen Überblick über mein reichhaltiges Glossenschaffen. Ich nannte es ein wenig reißerisch „High Noon“. Ganz so schlimm war es mit meinen Glossen nicht, wir schossen verschiedene Meinungen über deren Inhalte nie aus. Nach zaghaften Anfängen beim Main-Echo, wo ich nur hin und wieder eine Randnotiz schrieb, wie die Glossen in der Miltenberger Redaktion heißen, heuerte ich nach einem Umweg über Gotha (HNA) bei der GNZ in Freigericht, später Gelnhausen an.

Pralle Leitzordner

Und von meinem Schaffen dort habe ich zwei pralle Leitzordner voller Glossen. Ich selbst betreute in meinem Gebiet zwei Wochenglosse, hinzu kam ein täglicher Uwe Uhu auf der Kreisspitze und eine Wochenschau am Samstag. Da kamen die paar Redakteurinnen und Redakteure in den Genuss, eigentlich ständig Glossen zu schreiben. Meistens machte es Saß, nur manchmal nervte es. Aber jetzt, auch noch nach rund 30 Jahren, hatte ich genug Material, um mit vollen Händen daraus zu schöpfen. Zumal ich in den vergangenen 22 Jahren bei der Mittelbadischen Presse fleißig weiter schrieb.

„High Noon“ wuchs und gedieh und wurde schnell fertig – aber irgendwie war ich damit nicht zufrieden. Die Geschichte, wie der damalige Kanzler Helmut Kohl unseren kleinen Verlag in Gelnhausen besucht hatte, und wie ich hinterher beinahe rausgeflogen wäre, weil ich in einer Glosse der CDU frech gekommen war – sie zählt zwar zu den Lieblingsanekdoten meines Lebens, was aber sollte der durchschnittliche Badener damit anfangen? Kohl? Gelnhausen? Krüger?

Mops Henry

Ich besann mich auf Henry, unseren Mops. Der war oft genug Star in meiner Wochenschau gewesen, einige Leserinnen und Leser liebten ihn, andere würden ihm am liebsten die Gurgel herumdrehen. Kalt ließ er niemanden. Und weil Henry literarisch ambitioniert ist, ließ ich ihn meine Schnurren und Glossen der Wochenschau nacherzählen. Ein bisschen half ich ihm natürlich dabei.

Heraus gekommen ist das herzerfrischende Büchlein „Hopps der Mops“. Sie sollten es nicht verpassen.

Hier geht es zum Verlag…

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